Presse

Reduziert und kraftvoll

Max Knödl und Christian Zeitler in Pfarrkirchen

Atmosphärische Malerei und reduzierte Steinskulpturen, beide in ihrer
abstrahierten Darstellungsart sehr ausdrucksstark, sind derzeit im
„Glasbau“ in Pfarrkirchen ausgestellt.
Granitskulptur von Christian Zeitler ("St. Joseph", Eginger Granit), im Hintergrund Gemälde von Max Knödl ("air III", Öl auf Leinwand). − Foto: BlachnikDie Malerei stammt von Max Knödl, der eigentlich von der Plastik und Bildhauerei kommt. Die Skulpturen stammen vom Bildhauer Christian Zeitler, der sich auch viel mit Grafik beschäftigt. Beide haben ihre
Arbeiten in dem gläsernen, zweistöckigen Kubus angenehm luftig arrangiert. Der ehemals gewerbliche Ausstellungsraum unweit des Stadtplatzes versprüht den architektonischen Charme der 70er Jahre.
Die leuchtenden Farben Knödls Ölbilder und der graue Naturstein Zeitlers Bildhauerwerke kommen hier zu einer guten Ergänzung.
Auf Max Knödls Landschaftsgemälden sind die Ausgangsmotive stets fassbar. Wasser bewegt sich tosend wie in einem Gebirgsbach.
Berggipfel demonstrieren ihre imposante Naturgewalt. Wolken fliegen in sphärischer Leichtigkeit. Und das, obgleich blaues Wasser zu Türkis, Grün und Braun changiert und sich ein Berg in komplementären Farbflächen auflöst. Flächig breiten sich die intensiven Farben über die gesamte Leinwand aus. In einer Zwischenwelt aus konkretem Motiv („finis terrae“ oder „olympos“ heißen Bildtitel) und expressiver Abstraktion bewegen sich diese Landschaftsbilder eines „Restromantikers“, wie Max Knödl über sich selber sagt. Der gebürtige Griesbacher (Jahrgang 1969) lebt in Passau und arbeitet als Restaurator in der Denkmalpflege.
Der gebürtige Landshuter Christian Zeitler (Jahrgang 1960) präsentiert vorwiegend kleine, auf Metallständer platzierte Granitskulpturen. Sie folgen einem bestimmten Prinzip: Ausgangsform ist jeweils ein etwa halbmeterlanger, kubischer Granitbalken, den Zeitler bearbeitet, manchmal wölbt, die Oberfläche
schleift. Dieses Werkstück zersägt er in gleich große Stücke, die er zu einer neuen, verworfenen Form zusammensetzt. Mit diesen Schritten von Formung, Trennung und neu Zusammenfügen verbildlicht der Künstler auch allgemeine Prozesse des Lebens. „Flugversuch“ nennt er eines dieser Werke, die wacklig wirken bzw. gar nicht standhaft wären, hielt nicht die einzelnen Bausteine ein Klebstoff zusammen. Ähnlich geartet ist die „Große Liegende“, eine aus Dolomitgestein gefertigte Großskulptur. Hier hat Zeitler lange Stelen mit teils geschliffener und teils unbelassener, bemooster Oberfläche, zu einer wuchtigen, langgestreckten Skulptur zusammengefügt.
Gabriele Blachnik

PNP 27.08.2015

Natur und Abstraktion

Die Naturszenarien von Max Knödl verleihen uns mit ihrer Kraft jenen klaren Blick der ersten Bergsteiger, jene Fähigkeit, mit kindlichen Augen zu schauen, Augen, die zum ersten Mal über einem Berg die Sonne aufgehen sehen. Seine rauen und kräftigen Farbaufträge werfen Flächen und Formen ferner Länder auf die Leinwand, gefährliche Steilküsten, deren Gestalt uns eigentlich zum Weglaufen drängen, die uns aber unweigerlich in das Sublime der Natur hinein ziehen, einer animalischen Kraft ausliefern, die der Mensch nicht mehr beherrscht. Die expressionistische Farbgebung einiger seiner Bilder kontrastieren mit anderen, die fast monochrom und dunkel sind. Sie lassen eine persönliche und intime Landschaft entstehen, die zweifelsohne die dem Künstler eigene Dichotomie in der Kreation verbergen.

Naturaleza y abstracción

Las escenas de naturaleza de Max Knödl, nos trasladan con fuerza a esa mirada limpia de los primeros escaladores, a esa capacidad de observación de los ojos infants, que por primera vez descubren el color de los rayos del sol sobre la montana . Sus trazos rudos y vigorosos arrojan al lienzo manchas y formas de tierras lejanas, de acantilados peligrosas; cuya logica nos obligaría a huir, pero que como canto de sirena, nos conducen sin remedies a lo sublime de la naturaleza, a la fuerza animal que se escapa del dominio del hombre. El cromatismo expresionista de algunos de sus lienzos se yuxtaponen a los casi monocromo y sombríos de otros, conforman así un paisaje personal e íntimo, que esconden sin duda la dicotomía propia del artista en la creacion.

David Burbano

Katalogtext aus  Naturaleza y abstracción,  Malaga 2015